Glossar
Lärmschutzwände / Schallschirme
Werden eingesetzt um Lärm, der von einer linienförmigen oder flächigen Schallquelle ausgeht (z. B. Straßen, Schienenwege, Fabrikanlagen) zu dämmen, so dass an einem zu schützenden Immissionsort (z. B. Wohnbebauung, Krankenhäuser) der Lärm so weit abgeschwächt wird, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden. Diese können durch Maßnahmen des passiven Lärmschutzes (z.B. Schallschutzfenster) ergänzt werden.
Absorptionsgrad α
Verhältnis von absorbiertem (und evtl. hindurchgelassenem) Schallanteil zum auftreffendenden Schall.
Absorptionsgrad α = 1 - Reflexionsgrad ρ
Basispegel LA95
Der Basispegel ist der in 95% der Messzeit überschrittene A-bewertete Schalldruckpegel der Schallpegel-Häufigkeitsverteilung eines beliebigen Geräusches.
Beurteilungspegel Lr
Der auf eine bestimmte Zeit bezogene A-bewertete energie-äquivalente Dauerschallpegel eines beliebigen Geräusches. Der Beurteilungspegel ist ein Maß zur Kennzeichnung der auf einen Ort wirkenden Schallimmission. Er dient in erster Linie zur Beurteilung der Schalleinwirkung auf die Bevölkerung am Arbeitsplatz, bei einem Neubau oder der wesentlichen Veränderung von Verkehrswegen. Er soll die Belastung von Lärmbetroffenen bewerten.
Da der Beurteilungspegel meist schon im Voraus bestimmt werden muss, wird er auf der Grundlage umfangreicher Untersuchungen aus dem für eine Quelle ermittelten, standardisierten Mittelungspegel und immissionsorts-abhängigen Korrekturen, wie Entfernung von der Quelle, berechnet. Werden in einer relevanten Situation (beispielsweise Neubau einer Straße) Beurteilungspegel bei den Anliegern ermittelt, die oberhalb von gesetzlich festgelegten Grenzwerten liegen, so sind Maßnahmen zur Reduzierung der Beurteilungspegel einzuleiten (z.B. Schallschutzwände bei Verkehrslärm).
Einfügungsdämpfung De
Die Einfügungsdämpfung (engl. Insertion Loss, IL) gibt die Abschwächung eines Signals durch ein Bauteil an, das in einen Signalweg eingefügt wird. Dabei kann es sich beispielsweise um einen passiven Filter oder einen Schalldämpfer handeln.
Energieäquivalenter Dauerschalldruckpegel Leq
Einzahlangabe, die zur Beschreibung von Schallereignissen mit beliebigem zeitlichen Verlauf des Schalldruckpegels dient. Der energieäquivalente Dauerschallpegel wird als jener Schalldruckpegel errechnet, der bei dauernder Einwirkung einem beliebigen Geräusch energieäquivalent ist.
Federisolatoren
Zur elastischen Lagerung von Maschinen und Fundamenten, insbesondere wenn eine tiefe Eigenfrequenz (f0 < 10 Hz) erforderlich ist. Sie bestehen meist aus zylindrischen Schraubendruckfedern, die in einem Metallgehäuse untergebracht sind und deren Federsteifigkeit entsprechend der geforderten Abstimmung bemessen wird. Infolge ihrer geringen Eigendämpfung ist bei ihnen die Gefahr eines Aufschaukelns der Schwingungen beim langsamen Durchfahren der Resonanz größer als bei Gummi-Metallelementen. In diesem Fall, sowie beim Isolieren schlagartiger Kräfte (Schmiedebetriebe) ist eine zusätzliche Dämpfung durch Reibungs- oder Viskositätsdämpfer erforderlich.
Fremdgeräuschpegel
Schalldruckpegel, der von anderen als der zu messenden Schallquelle ausgeht. Er wird bestimmt, indem man die zu messende Quelle abschaltet und den Schalldruckpegel aufzeichnet. Liegt der Gesamtschalldruckpegel um weniger als 3 dB über dem Fremdgeräuschpegel, ist die Messung nicht auswertbar.
Hallraum
Akustiklaborraum mit Begrenzungsflächen, die den Schall gut reflektieren, sodass sich eine lange Nachhallzeit und ein sehr gleichmäßiges Schallfeld einstellen. Er dient meist zur Messung des Absorptionsgrades oder des Schallleistungspegels und sollte ein Volumen zwischen 100 m³ und 400 m³ aufweisen.
Körperschalldämmung
Verhinderung der Ausbreitung von Körperschall durch Reflexion an einer elastischen Schicht. Infolge der Kopplung verschiedener Wellenarten in festen Körpern und der begrenzten Dicke der elastischen Schichten sind die Gesetzmäßigkeiten der Körperschalldämmung nicht so übersichtlich darstellbar wie bei der Luftschalldämmung. Generell kann gesagt werden, dass die Körperschalldämmung umso größer ist, je weicher die elastische Zwischenschicht ist und je stärker sie belastet wird.
Nachhallzeit T60
Beschreibt das Zeitintervall in Sekunden, in dem der Schalldruck in einem Raum bei plötzlichem Verstummen einer Schallquelle auf den tausendsten Teil seines Anfangswerts abfällt. Dies entspricht einer Schalldruckpegelabnahme um 60 dB. Nach der Sabine‘schen Nachhallformel gilt:
T60 = 0,161 * V / A
Reflexionsarmer Raum (auch schalltoter Raum genannt)
Akustischer Messraum mit Begrenzungsflächen, die den Schall nahezu vollständig absorbieren (meist keil- oder pyramidenförmige poröse Absorber), sodass annähernd eine Schallausbreitung wie im Freien vorliegt. Ein Reflexionsarmer Raum hat eine schallschluckende Auskleidung, die oberhalb einer unteren Grenzfrequenz fu einen Absorptionsgrad von α > 99% aufweist.
Schalldruckpegel Lp
Logarithmisches Maß in dB zur Beschreibung des Schalldrucks. Es handelt sich um eine Schallfeldgröße, die den Effektivwert des Schalldrucks auf einen Bezugswert von p0 = 20 μPa normiert:
Lp = 20 * log (p / p0)
Schalldämm-Maß R
Logarithmische Größe in dB für die Luftschalldämmung eines Bauteils (Wand, Decke) . Es ist definiert als das Verhältnis der auf eine Wand auftreffenden Schallintensität zur gesamten durch die Wand durchgelassenen Schallintensität.
R = 10 * log (I1 / I2)
Schalldämm-Maß R
Logarithmische Größe in dB für die Luftschalldämmung eines Bauteils (Wand, Decke) . Es ist definiert als das Verhältnis der auf eine Wand auftreffenden Schallintensität zur gesamten durch die Wand durchgelassenen Schallintensität.
R = 10 * log (I1 / I2)
Schalldämpfer
Man unterscheidet hauptsächlich zwischen Absorptions-, Drossel- und Reflexionsdämpfern (Interferenzdämpfer). Die Wirksamkeit von Schalldämpfern wird charakterisiert durch die Durchgangsdämpfung oder die Einfügungsdämpfung. Häufige Einsatzgebiete sind Lüftungsleitungen, Kraftfahrzeuge und Industrieanlagen.
Schallemission
Bezeichnet die Aussendung des Schalls von einer Schallquelle. Die zur Schallemission gehörige Messgröße ist die Quellstärke, angegeben als Schallleistungspegel Lw in dB.
Schallimmission: Beschreibt die Einwirkung von Schall auf einen Ort. Die lokale physikalische Auswirkung des Geräusches ist der an diesem Ort vorhandene Schalldruck. Die Schallimmission ist abhängig von der Schallemission und der Schallausbreitung. Zur quantitativen Beschreibung der Schallimmission im Rahmen des Lärmschutzes dient der Schallimmissionspegel.
Schallleistungspegel Lw
Logarithmisches Maß in dB zur Beschreibung der gesamten von einer Schallquelle ausgesendeten Schallleistung. Es handelt sich um eine Schallenergiegröße, die die Schallleistung auf einen Bezugswert von P0 = 10-12 W normiert:
Lw = 10 * log (P / P0)
Schallpegelbewertung
Mit einer Bewertung der Frequenz oder Zeitdauer berichtigter Schallpegel oder zu einer Bezugskurve in Beziehung gesetzte Pegelwerte. Die gängigsten Bewertungen sind nach den A- oder C-Bewertungskurven.
Schallschutzkapsel / Einhausung
Eine konstruktive Maßnahme zur Geräuschreduzierung von Maschinen oder zum Schutz von Menschen. Ein hohes Schalldämmmaß und eine absorbierende Auskleidung sind wichtige Faktoren für einen effektiven Schallschutz.
Trittschallpegel
Logarithmisches Maß in dB für die Störgeräusche in benachbarten Empfangsräumen bei Körperschallanregung von Decken (mit einem Normhammerwerk). Hierbei ist zu beachten, dass hohe Werte einen niedrigen Trittschallschutz bedeuten.
Äquivalente Absorptionsfläche A
(Gedachte) Fläche mit dem Absorptionsgrad α = 1, die die gleiche Absorption hat wie die gesamte Oberfläche eines Raumes und die in ihm befindlichen Gegenstände.
A = α * S